Abnehmen ist total leicht. Man muss dafür 
gar nichts tun. Denn: Der Körper verliert – bei Männern so ab dem 27. Lebensjahr, bei Frauen schon vier Jahre vorher – 
jährlich bis zu einem Pfund Muskeln. Bei den meisten sind es drei Kilo in zehn Jahren, was, wenn man das mal bis zur Rente hochrechnet, auch nicht wenig ist.
Und das ganz 
ohne Anstrengung! Super! Die 
Nichts-Tu-Diät! 50 Pfund in 50 Jahren! Und je weniger man tut, 
umso besser. Man hat bei einem Test von Studenten dafür gesorgt, dass die nicht mehr 12.000 Schritte täglich gehen, sondern nur noch 
1200. Und? Nach
 zwei Wochen hatten diese Studenten im Schnitt 
1,2 Kilogramm Muskeln verloren!
Wenn man Fett 
auch so leicht verlieren würde wie Muskeln, 
gäbe es sowas wie 
Übergewicht nicht. Dem kindlichen Bewegungsdrang weicht im Erwachsenenalter nämlich ein Hang zur Trägheit. Damit spart der Körper 
Energie. 
Nahrungsenergie, sprich: 
Kalorien! Kalorien, die sich der Mensch über zig Jahrtausende hinweg 
mühselig beschaffen musste.
Die Muskeln 
schwinden und 
schwinden, bis man dann im hohen Alter kaum noch ohne Schweißausbruch aus dem Sessel hochkommt oder nicht mehr ohne Herzrasen eine Treppe hochgehen kann. Aber wer braucht schon Muskeln in den Beinen, wenn es doch Fahrstühle gibt?
Leider sind Muskeln keineswegs nur ein 
überflüssiges Schönheitsideal von Bodybuildern. Muskeln unterstützen 
Sehnen und Knochen, machen Knochen durch erhöhten Knochenstoffwechsel 
stabiler und verbessern den 
Aminosäurepool. Allerdings haben Muskeln einen 
"Nachteil": Jemand mit viel Muskeln
 isst mehr. Er 
braucht mehr! 
Viel mehr!!! Denn er verbrennt 
mehr Kalorien! Das will die Natur nicht. Die Natur glaubt, dass es besser wäre, ein alter Mensch habe so wenig Muskulatur wie möglich, damit er mit 400 Kalorien am Tag überleben kann. Die Natur konnte ja nicht damit rechnen, dass es in der "westlichen Welt" plötzlich einen 
Kalorienüberfluss geben würde.
Der 
Mangel an Muskeln besiegelt leider für viele alte Menschen das Schicksal. Gebrechlich, appetitlos und träge liegen sie herum, und zwar ganz gleich, ob sie spindeldürr oder übermäßig dick sind. Dagegen hilft dann auch keine 
"besser als nichts"-Wassergymnastik, oder wie sonst gerade der moderne Schnickschnack lautet, den man diesen armen Menschen verordnet. Diese Leute bräuchten 
Muskeln. Und die kriegt man nicht von Gymnastik und schon gar nicht von dem angeblich 
"gesundem Essen".
Heute spricht man viel von der privaten 
Altersvorsorge. Im Alter wird man mit weniger Geld auskommen müssen. Also heißen die Lösungen: Direktversicherung, Riester oder irgendwelche Sparpläne. Von einem 
anderen Mangel im Alter redet keiner: 
Den Muskeln!!! Die meisten Pflegefälle resultieren daraus, dass die Menschen zu schwach geworden sind. Ihnen fehlt organisch 
gar nichts. Aber ein Sturz, eine längere Bettlägerigkeit, und die Menschen werden zum Pflegefall für den Rest ihres Lebens. Selbst junge Menschen verlieren, wenn sie für ein paar Wochen ans Bett gefesselt sind, 
30 bis 40 Prozent ihrer Muskelmasse. Junge Leute erholen sich davon, doch bei alten Menschen reicht der Rest an Muskeln meist nicht mehr aus, um das Bett wieder verlassen zu können. Es ist eine 
Altersarmut, von der bei all der Altersvorsorge nie die Rede ist: Eine 
Armut an Muskeln!Die Behandlung sieht dann meist so aus, dass man diese alten Leute 
zwingt, zu gehen. Im 
Rollator. Auf 
Krücken. Das, was man "therapeutische Reha" nennt, sollte man eher als 
Folter bezeichnen. Denn genau das ist es. Der Muskel ist zu schwach, das Bindegewebe entzündet, die Gelenke reiben aufeinander. Einen Muskel trainiert man nicht durch 
Gehübungen. Vom Gehen bekommt man keine Muskeln. Selbst beim Joggen wird keine Muskulatur aufgebaut. Bei 
exzessivem Joggen, wie zum Beispiel bei einem Marathonlauf, schrumpft die Muskulatur sogar. Daher betreiben alle Profisportler aus den Bereichen Fußball und Leichtathletik
 zusätzlich Kraftsport, obwohl die 
zig mal so viel laufen wie jeder Hobby-Jogger. Denn: Durch Gehen, Radfahren, Laufen oder Schwimmen 
baut man keine Muskeln auf. Und schon gar nicht, wenn man alt und gebrechlich ist.
Dass finanzielle Altersvorsorge wichtig ist, haben heute viele begriffen. Dass aber alles Geld nichts nützt, wenn man im 
Alter zum Pflegefall wird, will man offenbar nicht wahrhaben. Die 
Werbebilder von fidelen alten Menschen, die rüstig und gesund ihr Erspartes genießen, blenden diese Vorstellung erfolgreich aus.
Dabei hat die Muskel-Altersvorsorge einen gewaltigen Pluspunkt: 
Man genießt die Vorteile sofort! Es ist wie Einzahlen für die Riesterente, bei der man 
sofort Geld ausbezahlt bekommt.
Nun wird mancher sagen: Was sollen 
Muskeln schon bringen? Nun: Muskeln regen zum Beispiel die 
körpereigene Produktion von Kollagen an. Das 
strafft nicht nur die 
Haut, es 
stärkt auch die 
Sehnen und 
verjüngt das 
Gewebe. Es tut 
genau das, was irgendwelche 
teuren Cremes versprechen und nie halten.
Muskeln 
stärken das Immunsystem, weil sie die Botenstoffe Interleukin-6 und Interleukin-15 ausschütten. Sportler haben von diesen Botenstoffen die 
hundertfache Menge im Körper.  Interleukin-6 und Interleukin-15 
fördern den Fettabbau, 
senken die Altersdiabetis und zu hohen Blutdruck. Beim Muskeltraining wird außerdem ein Stoff mit dem Kürzel BDNF erzeugt. Dies
 steigert die Denkfähigkeit und senkt das 
Risiko für Alzheimer drastisch.
Das alles bringen 
Muskeln. Und nicht die vielbeschworene "
gesunde Ernährung", die 
dümmste Geißel des später 20ten und frühen 21ten Jahrhunderts, deren angeblich positive Wirkung man sich meist noch nicht mal einbilden kann.
Körper mit Muskeln werden in der Regel für 
attraktiver gehalten werden, und zwar 
bei Männern und Frauen. Natürlich werden jetzt viele betonen, wie 
hässlich doch die meisten 
Profi-Bodybuilder sind, vor allem die weiblichen. Das sind aber 
völlig abstruse Extreme, die so 
nur und 
ausschließlich durch einen Missbrauch von 
Doping-Mitteln erreichbar sind. (Genauso könnte man sagen, dünne Menschen seien nicht attraktiv, denn es gäbe doch immer wieder 
hässliche Bilder von
 magersüchtigen Menschen kurz vor dem 
Hungertod...) All die Bilder dieser Bodybuilder-Extreme kann man 
vergessen, sie haben 
nichts, aber auch
 rein gar nichts mit dem zu tun, was man ohne Doping-Mitteln selbst bei extremsten Training erreichen kann.
Doch eigentlich sollte sich das Thema ja 
ums Abnehmen drehen. Keine Sorge, das beginnt mit Teil 3!