Donnerstag, 28. April 2011

Das ist aber teuer

Seit es das Amazon-Kindle nun auch in Deutschland gibt, höre ich aus meinem Bekannten- und Freundeskreis immer nur eines: "Huch, die eBooks sind aber teuer!"

Und in der Tat! Der grandiose Roman "Jeder stirbt für sich allein" (den ich gerade auf dem Kindle lese) kostet als sehr schönes, im Stil der sechziger Jahre aufgemachtes Hardcover 19.95 EUR, in der Kindle-Version jedoch 15,99 EUR, also nur knapp vier Euro weniger.

Und es kommt, wie ich es schon immer gesagt habe. Während man ein 700 Seiten dickes Hardcover für 20 Euro sogar als "günstig" empfindet, scheinen 16 Euro für ein eBook doch ausgesprochen viel Geld zu sein. Es steckt so in uns drin: Das "nicht Stoffliche" muss billig sein. Ebooks sollten billig sein. Billiger als Taschenbücher.

Sind sie aber nicht.

Der S. Fischer Verlag hat für die deutschen Verwertungsrechte an dem Roman "Das Spiel des Engels" von Ruiz Zafóns (und für vier ältere Jugendbücher dieses Autors) einen Vorschuss (!!!) von drei Millionen Euro gezahlt ... Glaubt irgendjemand, dass so ein Buch dann als eBook verramscht werden kann, weil - wie immer und immer wieder behauptet wird - der Verlag ja die "Druckkosten" spart? (Zumal die elektronische Aufbereitung ja auch Geld kostet.)

In den USA ist es häufig sogar so: Die Kindle-Preise orientieren sich am Hardcover. Erscheint später die Taschenbuch-Version, ist das eBook oft sogar teurer als das Taschenbuch.

Bei einem Preisvorteil von vier Euro, da kann man sich leicht ausrechnen, wie viele eBooks man kaufen muss, damit sich der Anschaffungspreis des Kindles (139 EUR bzw. 189 EUR) amortisiert hat. Die Vorteile des Kindles sind: Es ist leichter, handlicher, man kann es in einer Hand halten und bedienen (was bei einem Hardcover spätestens beim Umblättern problematisch wird) und man kann die Schriftgröße dem individuellen Geschmack anpassen. Außerdem kann man Bücher jederzeit kaufen und sofort mit dem Lesen beginnen - ohne Lieferzeiten. Für S-Bahnfahrten ist das Kindle so ideal wie ein MP3-Player. Ich bin noch immer begeistert von meinem Kindle (hatte den schon aus den USA), auch mein iPad (der ganz andere Vorteile hat), konnte das Kindle nicht verdrängen.

Aber wer glaubt, mit dem Kindle werde das Lesen von Büchern billiger oder gar deutlich billiger, der sollte dann doch noch mal den Rechenschieber benutzen.

Donnerstag, 21. April 2011

Schatten über neue Who-Staffel

Am Sonntag beginnt in England eine neue Staffel der britischen Science-Fiction-Serie "Doctor Who". Leider liegt darüber ein Schatten. "Doctor Who" hat nämlich zwei Spin-Offs. Das eine ist "Torchwood", das deutlich düsterer als die Ur-Serie ist. Die zweite Serie ist "Sarah Jane Adventures", eine Teenager-Serie um die ehemalige Doctor-Begleiterin Sarah Jane Smith, die bereits in den 1970er Jahren bei "Doctor Who" mitspielte.

Elisabeth Sladen, die 63-jährige Darstellerin von Sarah Jane Smith, ist nun sehr plötzlich an einem Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Von der fünften Staffel von "Sarah Jane Adventures" sind nur sechs Episoden abgedreht, dann wird die Serie abrupt enden.

Die Nachricht hat mich geschockt, zumal Elisabeth Sladen in der Serie eine Energie an den Tag legte, bei der man ihr das Alter wirklich nicht anmerkte. Außerdem erinnerte die Serie "Sarah Jane Adventures" auf sehr unterhaltsame Weise an den "unschuldigen Charme" der alten "Doctor Who"-Folgen, was durch sehr viele Anspielungen auf die alten "Doctor Who"-Zeiten verstärkt wurde. Ein Jammer, dass dies alles wegen eines so traurigen Grundes plötzlich endet.

Elisabeth Sladens Tod kam wohl für alle sehr überraschend. Tom Baker, der in den 1970er Jahren an der Seite von Elisabeth Sladen den vierten Doctor gespielt hatte, hatte erst vor einer Woche für sechs weitere Hörspiele mit Elisabeth Sladen unterschrieben.