Mittwoch, 8. Mai 2013

Die Vorbereitung auf den neuen Film

Gestern hatte ich große Lust auf "Star Trek".

Also habe ich mir "Star Trek" angesehen. "Echtes" "Star Trek".

Auch als eine Art "Gegenmittel" für den neuen Film, damit meine neuralen Gehirnwindunen nicht vergessen, was "Star Trek" einst war und was mich einst daran so begeistert hat.

Also sah ich mir gestern noch einmal "Best of Both Worlds" an. Und zwar erstmals auf Blu-ray.

Die "Next Generation" auf Blu-ray empfehle ich mehr als ausdrücklich. Es gibt haufenweise neue und sehr gute Extras, und die Serie liegt nun wirklich in einer brillanten Bild- und Tonqualität vor. (Wobei sich der Ton auf die Originalversion bezieht.)

"Best of Both Worlds" hat wirklich nichts, aber auch gar nichts von seiner Wirkung verloren. Ich erkannte wieder einmal, weshalb ich einst Patrick Stewart für einen der größten Darsteller aller Zeiten hielt. In "Best of Both Worlds" ist er schlichtweg grandios! Charismatisch, glaubhaft, fesselnd.

Es ist unglaublich, mit welchen scheinbar einfachen, dafür aber umso wirkungsvolleren Mitteln diese Folge eine unsagbar beklemmende Atmosphäre aufbaut. Diese Folge ist haushoch allem überlegen, was jemals in Sachen "Star Trek" im Kino lief. Und zwar derart haushoch, dass mir die Worte fehlen. Da muss nicht andauernd etwas explodieren, um vermeintliche Spannung zu erzeugen. Auch ohne Action und wackelnde Kamera sind die Raumschlachten in dieser Folge mit die spannendsten, die es jemals in "Star Trek" gab. Und als das Außenteam auf dem Borgwürfel erstmals Picard als Borg erblickt, erzeugt das mehr Horror als all die übertriebenen Zombie-Borgs in "First Contact".

Jetzt bin ich bereit für den neuen Film! Ich bin bereit für all die jungen Bürschlein, die dauernd kämpfen und Sex haben und dabei immer noch längst nicht so männlich wirken wie ein Patrick Stewart, der voller Konzentration den Borg ins Gesicht sagt, er werde sie bis zu seinem letzten Atemzug bekämpfen. Ich bin bereit für lange Actionszenen, die dennoch längst nicht so spannend sind wie die schlichte Mitteilung bei "Best of Both Worlds", dass die Modifikationen der Schilde zwecklos waren und es den Borg doch gelungen ist, ihren Traktorstrahl anzukoppeln. Und ich bin bereit für einen rachsüchtigen Gegner, der nichts ist im Vergleich zu ein paar fast gelangweilt wirkenden Borgdrohnen, die sich durch nichts aufhalten lassen.

Wer eine lange Analyse zu "Best of Both Worlds" aus meiner Feder lesen will, sei auf diesen Link verwiesen.

6 Kommentare:

  1. Es ist durchaus berechtigt nicht alles von Star Trek mögen zu müssen. Aber ich störe mich etwas an deiner Wortwahl über angeblich "Echtes Star Trek".

    Natürlich ist das neue Star Trek "Echtes Star Trek". Es wurde sogar von Leonard Nimoy persönlich abgesegnet. Abrams sagte mehrmals, dass er den Film ohne Nimoy nicht gemacht hätte, und Nimoy sagte im Gegenzug, dass er nicht eingestiegen wäre, wenn er den Geist von Star Trek in dem Script nicht erkannt hätte. (Das ist übrigens derselbe Nimoy, der so weise war, die Rolle des Spock im unsäglichen Generations nicht zu ruinieren (im Gegensatz zu Kirk), weil er vorab erkannte, dass das Drehbuch absoluter Mist war.

    Star Trek ist eines der heterogensten Franchises aller Zeiten, aber anstatt offen für alles zu sein, verfallen die Fans in Folge dieser Heterogenität leider allzu oft in sinnlose Flügelkämpfe.


    BTW, Best of both worlds halte ich für etwas überschätzt. Meiner Meinung nach sind "Darmok", und "The Inner Light" noch etwas bessere Episoden.

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  2. Die Meinungen sind halt unterschiedlich. Und da ist es mir auch egal, ob ein Nimoy das neue "Star Trek" absegnet oder Flüche darüber verteilt. Und "offen für alles" muss "Star Trek" überhaupt nicht sein, warum auch? Als Fan muss ich schon gleich gar nicht "offen" sein. Ich kann als Fan auch skeptisch, nörgelisch und genervt sein. Ich kann die Sache mit der neuen Zeitlinie für den größten Schwachsinn aller Zeiten halten. Ich kann es hirnverbrannt finden, wenn Spock mit Uhura Sex hat, wenn der alte Spock mit roter Materie durchs All propellert und wenn Scotty in seiner Ironman-Höhle eine Superbeam-Zauberkraft-Technik entwickelt, mit der er mal schnell eben die Raumfahrt überflüssig macht.

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  3. Komme gerade aus dem Film. Deine Befürchtung, dass es sich hierbei um kein Trek im eigentlichen Sinne handelt, kann ich nicht unterschreiben. Es wird einiges an Fanservice geleistet, teilweise finde ich, dass der Film sich schon fast zu sehr von seinen Vorgängern inspirieren ließ.
    Aber im Großen und Ganzen sehr gut gemacht. Mehr wenn Spoiler erlaubt sind.

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  4. Eine Beziehung zwischen Spock und Uhura finde ich nicht so abwegig. In einigen frühen TOS-Folgen wie The Man Trap und Charlie X wird so was auch angedeutet. Hingegen konnte ich nie begreifen, wie Kirk direkt vom Kadetten zum Captain des Flaggsschiffs der Sternenflotte aufsteigen konnte

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  5. Beklemmend ist die Folge durchaus. Aber was gute Atmosphäre allgemein angeht, gibts einige Folgen die locker mithalten können. Zwei wurden schon im ersten Kommentar genannt. Auch in den anderen Serien gibts da so einige. Und dann natürlich der zweite und der sechste Film. Da ist ist die Atmosphäre grandios.
    Den sechsten hab ich grad erst wieder gesehen. Ein neuer Film mit Nicholas Meyer und Manny Coto als Verantwotliche. Das wärs! Man darf ja noch träumen...

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  6. Ach, und die Zombie-Borg seit Erster Kontakt finde ich z.B. besser als die alten SadoMaso-Gummianzug-Träger.

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