Dienstag, 25. September 2012

Überflüssiges

Seit langer Zeit war ich mal wieder im Kino. In "The Expendables 2".

Ich hatte mir ja noch überlegt, ob ich mir vorher ein Bier kaufen soll. Habe es dann doch nicht getan. Ein Fehler!

"The Expendables 2" ist einer der Filme, über die man eigentlich nichts sagen darf, ohne dass einem das "darüber darf man bei so einem Film nicht nachdenken"-Argument entgegengehalten wird. Nun gut, nun gut. Kein Nachdenken! Ohne Nachdenken kann ich sagen: Der Anfang des Films war großartig.

Der Rest wird dann ein wenig eintönig. Vor allem, wenn man kein Bier dabei hat. Stallone ist im Alter cooler als in seinen jungen Jahren, und das gilt auch für Dolph Lundgren, Chuck Norris, Jean-Claude van Damme, Bruce Willis und Schwarzenegger. Zugegeben, Stallone, Lundgrene, van Damme und Schwarzenegger könnten inzwischen auch gut in jeder Geisterbahn arbeiten und dort Fahrgäste zu Tode erschrecken, aber cooler als moderne Jungspünde wie LaBeouf oder Taylor Kitsch sind die auch in fünfzig Jahren noch. Ach ja, Charisma Carpenter ist auch dabei, schön, dass sie seit ihrer Buffy- und Angel-Zeit wieder was gefunden hat, auch wenn sie nur die Frau von Jason Statham spielen darf.

Dann gibt es in dem Film noch so einen komischen, zweiundzwanzigjährigen Vogel namens Liam Hemsworth, und bevor sich der durchschnittliche Zuschauer fragen kann, was denn dieser schwule Typ da zu suchen hat, wird auch schon mehrfach betont, dass "Billy" (so heißt seine Rolle) eine Freundin in Frankreich hat.

Kurz darauf wird das Bürschchen völlig grundlos gekillt, sodass Stallone und die anderen einen Grund zur Rache haben. Und ein paar Tonnen Plutonium müssen sie auch noch sicherstellen, als MacGuffin oben drauf.

Genau bei dieser Befreiungsaktion wird dann aus irgendwelchen Gründen nur noch geballert. Ab und zu gab es ein paar witzige Selbstreferenzen, dann wurde der Film immer wieder mal irgendwie nachdenklich und tat so, als sollte man all den Unfug tatsächlich Ernst nehmen. Dann wieder Geballer.

Und ich hocke da, völlig ohne Bier und mit bereitwilligem Gehirn auf Sparflamme, und spüre mehr und mehr, wie meine Enttäuschung wächst. Wie leider schon bei Teil 1. Anstatt das giganitische Actionkino der 1980er Jahre wiederzubeleben, mit ausgeklügelten Autojagden und Stunts, sehen wir hier immer nur ratternde Maschinenpistolen, mit viel zu viel Düsternis und zu realistischer Brutalität.

Genau aus diesem Grund kommen irgendwie alle zu kurz. Vor allem Chuck Norris. Der Mann ist noch immer cool, aber nach dem Film fragt man sich, warum er eigentlich dabei war. Im Grunde doch nur, um das Gesicht eines weiteren Achtzigerjahre-Actions-Stars präsentieren zu können. Oder Jason Statham: Der hat einen in den "Crank"-Filmen umgehauen. Hier fällt er kaum auf.


Fazit: Beim nächsten Teil von "The Expendables" werde ich dafinitiv das Bier nicht weglassen.

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