Donnerstag, 11. August 2016

Beyond ... ja was eigentlich?

Zu Beginn von "Star Trek: Beyond" hat Kirk bereits von seiner Fünf-Jahres-Mission genug, zu sehr steckt er in der Alltagsroutine fest. Und Spock stellt nach zweieinhalb Jahre langem Nachdenken fest, dass er wohl doch besser beim Wiederaufbau der vulkanischen Welt helfen sollte.


Am Ende des Films findet Spock dann ein Bild des alten Spocks mit der Classic-Crew. Schon im ersten Film der "Kelvin-Zeitlinie" sagte der alte Spock zu seinem jüngeren Ich, er möge sich doch unbedingt mit Kirk befreunden. Hier kommt die Botschaft über ein Bild. Das ist so witzlos wie billig. Genauso hätte in "Smallville" das ältere Ich von Lex Luthor in die Vergangenheit reisen und seinem jüngeren Ich sagen können, er möge sich doch mit Clark Kent verfeinden, weil das eben so sein muss.

Und Kirk erkennt nach vielen toten Crewmitgliedern und einer geschrotteten Enterprise, dass das Arbeiten im All offenbar doch nicht so langweilig ist. Oder er glaubt, der Posten des Captains sei zwar langweilig, der ihm angebotene Posten des Vize-Admirals aber offenbar noch langweiliger. Also bleibt er Captain. Und wahrscheinlich halten die Autoren das auch noch für einen gelungenen "Charakter-Arc".

So absurd und sinnlos derartige "Entwicklungen" sind, lassen sie doch tief blicken. Die Figuren stellen genau die richtigen Fragen, nämlich: Warum den eigenen Vorbildern nacheifern? Was soll dabei herauskommen?

Herausgekommen ist jedenfalls ein Film, der zeigt, dass die Kelvin-Zeitlinie am Ende ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. Und es zeigt: "Star Trek" funktioniert nur, wenn es nach vorne sieht, nicht, wenn es dauernd zurückblickt und seine eigenen Figuren und sein Universum auf Zitate reduziert, die mehr und mehr phrasenhaft wirken.

Besonders ärgerlich wird es, wenn das langweilige Herumwandern auf einem einfallslosen Planeten dann auch noch als "Hommage" an die Classic-Serie gesehen wird. Wer das behauptet, der hat nie die Magie erfahren, die von der Classic-Serie ausging. Nein, so wenig wie Luke Skywalker eben nur auf Wüstensand herummarschierte, tat man das in der Classic-Serie.

In diesem Universum gibt es nichts mehr zu entdecken. Nur noch die selbstverliebte Nabelschau, die so manchem Fan vielleicht ein Überlegenheitsgefühl gibt, weil er Anspielungen erkennt, die anderen entgehen. Der Planet, auf dem die Crew notlandet, beherbergt nichts außer einem Bösewicht, der so einfallslos ist wie viele vor ihm in den "Star Trek"-Filmen. Das ist zu wenig, um noch irgendeine Daseinsberechtigung zu haben. Da wird auch der angeblich so anspruchslose Mainstream-Kinogänger, der ja angeblich nur auf Action und Lärm aus ist, nicht auf seine Kosten kommen.

Den ersten "Star Trek"-Film der "Kelvin-Zeitlinie" empfand ich als Ärgernis. Der zweiten als absurden Blödsinn. Den hier aber finde ich zum Gähnen langweilig.

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