Sonntag, 27. September 2009

Wahlen sind

Heute um 11.00 Uhr war ich brav wählen.

In der letzten Zeit hörte ich oft: Wer nicht wählt, darf sich später auch nicht beschweren.

Warum nicht? Und was ist mit denen, die wählen waren? Dürfen die sich dann beschweren? Was ist zum Beispiel mit der Gesundheitsreform? Die hat die "große Koalition" beschlossen. Wer darf sich jetzt darüber beschweren? Die SPD-Wähler wohl nicht, denn die SPD hat die ja mitentschieden. Für die CDU/CSU-Wähler gilt das gleiche. Und die Nicht-Wähler haben ja ohnehin jegliches Beschwerderecht verloren.

Irgendwie schon blöd. Oder darf sich der SPD-Wähler über die SPD beschweren, der Nicht-Wähler aber nicht?

Wie auch immer: Ich habe ja nun gewählt. Jetzt "darf" ich mich also künftig beschweren. Und Gründe dafür werden sich nicht ausbleiben.

4 Kommentare:

  1. Am lächerlichsten finde ich immer den Vorwurf, dass "der Wähler" (Singular) die große Koalition gewählt hätte.

    Ich hab noch nie einen Stimmzettel gesehen, auf dem man eine Koalition ankreuzen konnte...

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  2. Wat is, wenn man nix findet, dat man wählen kann? Muss man dann hinterher auch die Klappe halten?

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  3. Ja, man muss immer die Klappe halten! :-) Aber im Moment sehe ich es schon auch so, es ist schwer, was zu finden.

    Eigentlich wurde die große Koalition diesmal genauso gewählt wie vor vier Jahren! :-)

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  4. Quatsch mit Soße.

    Wer den Hintern nicht vom Sofa hochkriegt, um ins Wahllokal zu latschen und lieber am Stammtisch über "die da oben" lästert, die uns dat Geld auße Tasche ziehen, um sich selbst zu bereichern, der macht es sich zu einfach mit seinem Rückzug in die selbstverschuldete Unmündigkeit.

    Sicher, es gibt keine Partei, die in sämtlichen Angelegenheiten die gleiche Meinung vertritt wie ich, aber ich kann mir aus dem, was übrig bleibt, immer noch die raussuchen, die meinen Vorstellungen am nächsten kommt. Dafür gibt es inzwischen sogar einfach zu bedienende, praktische Hilfsmittel wie diese Wahl-O-Maten.

    Wenn ich enttäuscht bin, kann ich immerhin meine Chance nutzen und die jeweils aktuelle Riege nutzloser Politiker abwählen helfen. Und wenn für mich gar nichts dabei ist, kann ich immer noch vorsätzlich ungültig stimmen.

    Für das Recht auf allgemeine, freie, gleiche und geheime Wahlen haben mir zuviele Leute gestritten - und tun das heute noch - als dass ich meinen Wahlschein in den Papierkorb werfe.

    Rumsitzen und meckern ist bequem. Decisions are made by those who show up. Schön, dass du wählen warst, Thomas! :)

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