Mittwoch, 9. Juni 2010

Metro

Nachdem ich mir kürzlich einige sehr gute Sachbücher reingezogen habe, wie das, das oder das, war es an der Zeit, mal wieder einen Roman zu lesen. "Metro 2033", der Debütroman des russischen Schriftstellers Dmitry Glukhovsky, hatte meine Neugier geweckt, weil ich die Idee faszinierend fand. Überlebende eine Atomkriegs leben in einer Metro!

Dmitry Glukhovsky, der neben russisch übrigens auch fließend französisch, deutsch, hebräisch und spanisch spricht, beschreibt in seinem Buch eine Welt nach einem Holocaust aus Nuklear- und Biowaffen. Viele Moskauer Bürger hatten in dem gigantischen Metronetz von Moskau überleben können. Dort entstand bald eine eigene Gesellschaft mit verschiedenen Ausprägungen.

Die Moskauer Metro liegt zum Teil nicht nur Hunderte von Metern unter der Erde, die zahllosen gigantischen Bahnhöfe sind zum Teil auch echte Kunstwerke, fast schon unterirdische Paläste. Tatsächlich wurde die Moskauer Metro als Bunker gegen einen Nuklearangriff entworfen.

In "Metro 2033" wird diese gigantische Untergrundwelt lebendig. Wir begleiten den 20jährigen Artjom, der hofft, in der Polis Hilfe für seinen "Bahnhof" zu finden. Denn seine Heimat wird von den geheimnisvollen "Schwarzen" bedroht wird, seltsame Angreifer, denen immer mehr Leute zum Opfer fallen. Auf dieser Odyssee trifft Artjom auf allerlei Gruppierungen und Persönlichkeiten, welche aktuelle Gesellschaftsgruppen verschärft widerspiegeln. Zugleich kann er manchmal seinen eigenen Sinnen nicht trauen. Als Leser weiß man oft selbst nicht, was von dem Sammelsurium an Berichten und Legenden, von denen der staunende Artjom erfährt, überhaupt stimmt.

"Metro 2033" ist ein zynisches Buch, in dem geschildert wird, wie der Mensch grausam dafür bestraft wird, dass er seinen eigenen Planeten zerstörte und vergiftete. Das finstere, trostlose Leben im Untergrund wird im Verlauf des Romans immer drastischer geschildert.

Insgesamt also ein absolut fesselnder, stimmungsvoller Roman. Ich bin gerade dabei, die Fortsetzung "Metro 2034" zu lesen. Auch wenn - wie ich hörte - dieses Buch schwächer sein soll als der Vorgänger, so hat es mich ebenfalls sofort in seinen Bann gezogen.

1 Kommentar:

  1. Paläste ist vielleicht übertrieben, aber Kunstwerke kommt schon hin, die sehen teilweise recht gut aus, die U-Bahnhöfe.
    Und Mobiltelefonempfang gibt's da.;)

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