Donnerstag, 14. Februar 2013

Lincoln

Als ich das erste mal davon hörte, dass Steven Spielberg einen Film über "Lincoln" machen will, war ich mehr als zuversichtlich. Endlich - so dachte ich - verkauft sich der Regisseur von Filmen wie "Schindlers Liste" oder "Die farbe Lila" nicht länger unter Wert. Zu oft schon hat der Mann seine und meine Zeit mit belanglosem Käse wie "Jurassic Park 2" oder "Krieg der Welten" vergeudet.

Leider erwies sich "Lincoln" für mich als die wohl größte Filmenttäuschung der letzten Jahre. Äußerlich wirkt der Film wie ganz großes Kino. Grandiose Schauspieler, tolle Schauwerte, eine perfekte Musik. Auch war die Idee, nur einen kleinen Ausschnitt aus Lincolns Leben zu zeigen, dafür aber tief in historische Details einzutauchen, originell.

Und natürlich ist Daniel Day-Lewis umwerfend gut in der Rolle des charmanten Lincoln, der die einzigartige Fähigkeit besitzt, Menschen für sich zu vereinnahmen.

Dennoch hat mich dieser Film die ganze Zeit über kalt gelassen. Es gibt einige herausragende Spielberg-Filme. Und es gibt einige sehr schwache. Doch sie alle waren bislang in der Lage, mich emotional zu packen. Genau das hat dieser Film versäumt. Am Ende bleibt dann nur die Erkenntnis, dass man nach dem Film mehr weiß als vorher. Für eine Dokumentation wäre das ein Lob. Bei einem Spielfilm ist es zu wenig. Hier geht es gerade nicht um die Vermittlung von Fakten. Es geht um das Übermitteln von Emotionen. Denn mit Emotionen kommt man historischen Wahrheiten oft viel näher als mit blanken Fakten.

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