Donnerstag, 25. November 2010

Game Over

Der siebte und letzte Teil der "Saw"-Reihe heißt bei uns: "Saw - Die Vollendung". Darin, das muss man lobend sagen, werden die restlichen, losen Fäden der bisherigen Filme einigermaßen schlüssig miteinander verknüpft. Eine Fortsetzung wäre zwar noch immer möglich, würde dem Franchise aber keinen Gefallen tun.

Die "Saw"-Filme gehören ja zu den Filmen, bei denen fast immer die Frage "was, sowas siehst du dir an?" folgt. (Und ich wünschte mir, diese Frage würde sich eher bei all dem hirnlosen Trash einbürgern, von dem die Bevölkerung inzwischen durchs Privatfernsehen zugemüllt wird.) Diese Frage ignorierend muss ich sagen, dass der letzte Teil nun endgültig all den Kritikern Recht zu geben scheint, die betonen, die "Saw"-Reihe habe ausschließlich das Spiel mit sadistischen Phantasien im Sinn.

Hatte sie nicht. Der erste "Saw"-Film war mit seinem einzigartigen Stilmitteln absolut prägend. Der "Saw"-Stil veränderte die Film- und Fernsehwelt, die verschachtelte Erzählweise - die in Serien wie "The Event" nun auch allmählich zum Selbstzweck verkommt - hat sich seitdem mehr und mehr eingebürgert. Die Fortsetzungen entwickelten diesen Stil und die Erzählweise clever fort, was dazu führte, dass Hauptdarsteller Tobin Bell auch in den anderen Filmen mitwirken konnte, obwohl seine Figur bereits in Teil 3 überraschend den Löffel abgegeben hatte.

Leider ist der letzte Teil ein massiver Rückschritt. "Saw - Die Vollendung" wurde nun in 3D gefilmt. Das brachte aber gar nichts, außer halt, dass es in 3D war. Entweder gab es ein paar alberne "da fliegt halt was dem Zuschauer entgegen"-Momente, oder es wirkte ein klein wenig räumlicher.

Das ist allerdings allgemein mein Problem mit 3D. Es bleibt filmisches Gimmick. 3D hat bislang nichts bewirkt. Es hat die Filmkunst nicht verändert. Als der Film farbig wurde, hat es die Filme verändert. Als der Film eine Tonspur bekam, hat es die Filme verändert. Der Einsatz des Computers hat Filme verändert. Moderne Methoden der Schnitttechnik haben Filme verändert.

3D hat bislang nur bewirkt, dass die ohnehin schon absurden Preise für Kinokarten noch absurder wurden.

Ich war diesmal auch noch in einem Kino, in dem die "Shuttertechnik" verwendet wurde. Ich will nicht auf Details eingehen, aber die Shuttertechnik ist ja ein absolutes "no go"! Die Brille ist schwer und unbequem, für Brillenträger wäre sie völlig unbrauchbar.

Zurück zu "Saw - Die Vollendung": Diesmal floss jegliche Kreativität allein in das Ausdenken perfider Fallen. Spannung und Zynik wurden dagegen auf kleiner Flamme gehalten. Sehr gelungen war die Selbstpräsentation eines ehemaligen Jigsaw-Opfers, das durch die Talkshows tingelt und mit der Vermarktung seines Schicksals Geld macht. Da hätte man mehr draus machen sollen.

Erst der Showdown entwickelte die aus den "Saw"-Filmen bekannte Spannung, und auch die Schlusspointe war gelungen, auch wenn sie mit der Handlung des eigentlichen Films gar nichts zu tun hatte. Das ist die ganz große Schwäche des Films, die gesamte Handlung entpuppt sich am Ende als überflüssiges Sadismus-Füllsel. Für diese Pointe hätte man "Saw 6" nur um zehn Minuten verlängern müssen.

Da machen all die empörten Verrisse mehr Spaß. Meine liebste ist die des Katholischen Filmdiensts. Ich stelle mir da so einen "Frasier"-artigen Kritiker vor, der im Kino sitzt und dauernd nur empört den Kopf schüttelt. Jedenfalls schreibt dieser Kritiker unter anderem: "Die deutsche 'FSK ab 18'-Kinofassung ist nach Verleihangaben von der (offenbar inzwischen ebenfalls abgestumpften) freiwilligen Selbstkontrollinstanz unbeanstandet geblieben." Tztztz. Eine FSK, die Erwachsenen Leuten die Möglichkeit gibt, einen Film unzensiert zu sehen. "O tempora, o mores", wie der alte Pirat bei den Asterix-Comics sagen würde. Wo soll das noch hinführen?

Montag, 22. November 2010

Irland

So schnell kann's gehen. Gerade noch Einserschüler, und kurz danach Sozialhilfeempfänger. Irland ist so ziemlich pleite, was zeigt: Es nützt einem Vermieter wenig, wenn in seinem Haus lauter Milliardäre wohnen, wenn er sie dort quasi umsonst wohnen lässt.

Jetzt will man Irland aber "harte Vorgaben" machen. Darunter die "Sanierung des Staatshaushaltes". So hat es Schäuble geäußert. Wäre ja witzig, wenn Irland auf die dreiste Idee käme, den Staatshaushalt damit zu sanieren, indem man den irischen Banken keine Milliardenhilfen mehr gibt. Dann würden nämlich den deutschen Banken Milliardenverluste blühen. Und die können dann wieder den deutschen Staat um Hilfe bitten.

Aber keine Sorge: Auf so dreiste Ideen kommt man sicher auch in Irland nicht. Der irische Finanzminister hat ja schon betont, er wolle auf keinen Fall eine Erhöhung der 12,5-prozentigen Unternehmenssteuer, stattdessen setzt er auf "drastische Kürzungen im Sozialsystem", darunter Kürzungen bei Kindern und Mindestlöhnen. Wie allerdings eine Kürzung des Mindestlohns den Staathaushalt sanieren soll, das hat er nicht erklärt.

Samstag, 20. November 2010

Wettbewerb

Ist doch immer wieder schön, wie gern Menschen das "was kümmert mich mein Geschwätz von gestern"-Prinzip anwenden.

Es ist noch keine zwei Jahre her, da hieß der neue Gott des Fortschritts "Wettbewerb". Alles brauchte plötzlich mehr Wettbewerb. Wettbewerb zwischen Schulen, zwischen Ländern, zwischen gesetzlichen Krankenkassen, im Grunde zwischen allem und jedem.

Immer, wenn etwas nicht funktionierte, hieß es: Kein Wunder, es gäbe ja auch keinen Wettbewerb.

Und jetzt: Jetzt jammern die privaten Krankenversicherer (PKV), dass unter ihnen der Wettbewerb so stark sei. Und sie rufen nach staatlicher Hilfe. Man fürchte um den "guten Ruf" der privaten Kassen.

Komisch.

Wo sind den jetzt plötzlich all die Prediger von der Selbstregulierung des Marktes? Wahrscheinlich wurden die alle von ein paar gigantischen Milliardenlöchern verschlungen, gelle?

Freitag, 19. November 2010

Terror

Angeblich ist die Wahrscheinlichkeit, in Europa Opfer eines Terroranschlags zu werden, kleiner als die Gefahr, von einem Blitz erschlagen zu werden.

Noch heftiger: Laut des amerikanischen Physikers Peter Rez ist die Gefahr, durch einen "Nacktscanner" am Flughafen Krebs zu bekommen, etwa so groß wie die Gefahr, Opfer eines Terroranschlags zu werden. Nur gilt die Gefahr, durch den Nacktscanner an Krebs zu erkranken, als hinnehmbares Restrisiko. Doof ist es aber dennoch, weil ja die "Nacktscanner" überhaupt nur deshalb eingeführt wurden, um die Gefahr von Terroranschlägen zu verringern.

Ich weiß nicht, wie intelligent Terroristen sind. Sollte ihre Intelligenz größer sein als die einer Ameise - und man muss dies schwer bezweifeln - dann brauchen sie sich doch eigentlich nur zurücklehnen, die Popcornschüssel in die Hand nehmen und zusehen, wie sich die kapitalistischen Länder durch allerlei Finanzkrisen und unverantwortliche Lobby-Politik selbst in den Abgrund stürzen.

Wahrscheinlich kommen diese Terroristen ohnehin aus dem Lachen nicht mehr heraus. Denn inzwischen offenbart sich ja ein Inkompetenz-Level, wie man ihn in Filmen nicht einmal dem unsympathischen Rand-Darsteller des "kahlköpfigen Politiker-Bedenkenträgers als Widerstand gegen Held und Präsident" abkaufen würde. Da entpuppt sich ein verdächtiges Paket auf einem Flughafen im namibischen Windhuk auch schon mal als Attrappe, auf der auch noch "Testobjekt" gestanden haben soll. Man muss sich das mal vorstellen: Nur einen Tag nach de Maizières Terrorwarnung macht irgendeine im Moment noch unbekannte "Behörde" einen "Sicherheitstest", und der Innenminister ist wie der Minister aus "Kobra, übernehmen Sie": Er weiß von nichts.

Vielleicht sollte sich das Innenministerium überlegen, einen neuen Geheimdienst zu bilden. Einen, der dann regelmäßig über die Tätigkeiten der eigenen Behörden informiert.

Dienstag, 2. November 2010

Furchtbar


Nein, das in dem Video sind nicht ich und meine Freunde, aber das ist das Spiel, das wir mit dem iPad gespielt haben, und ich kann nur sagen: Ich bin total schlecht bei diesem Spiel. Obwohl ich ja vom Alter her aus der Ping-Pong-Ära komme, loose ich bei diesem Spiel, dass es schlimmer nicht mehr geht. Nervig!