Donnerstag, 19. November 2009

Einer raucht, die anderen husten



Im 17. Jahrhundert haben sich die Deutschen das Rauchen angewöhnt. Es wird höchste Zeit, dass das "Nicht Rauchen" wieder Normalität wird.

Ab heute läuft in Bayern ein Volksbegehren zum Nichtraucherschutz. Und zwar für einen konsequenten Nichtraucherschutz. Also auch in Gaststätten, Diskotheken und Festzelten. Es ist ein Skandal, dass mit Ministerpräsident Horst Seehofer ausgerechnet ein früherer Bundesgesundheitsminister das bayerische Rauchverbot wieder aufgeweicht hat. Da die schwarz-gelbe Regierung in Bayern gezeigt hat, dass sie nur nach den Wählerstimmen von Rauchern schielt, während ihr die Gesundheit der Nichtraucher offenbar egal ist, müssen nun die Bürger selbst die Sache selbst in die Hand nehmen. Denn leider ist von einem Gesetzgeber, der so manche Rasenfläche besser mit Verboten schützt als die Gesundheit seiner Bürger, nicht mehr viel zu erwarten.

Ich glaube an den Spruch "leben und leben lassen". Der Spruch gilt aber nicht nur für Raucher. Er gilt auch für Nichtraucher in Volksfestzelten, für Familien, die eine sogenannte "getränkegeprägte Gaststätte" aufsuchen, für Menschen mit Atemwegsbeschwerden, für Wirte und ihre Familien und für Bedienungen, die wie alle Arbeitnehmer Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz haben, auch ohne dass sie dafür die Stelle wechseln müssen.

Übrigens: Im Jahr 2008 wurden bundesweit Rauchverbote eingeführt. Im gleichen Jahr ist die Zahl der Insolvenzen von Gaststätten um 13,5% gesunken, während die Umsätze stabil blieben. Laut Umfragen sind 73% der Bayern für ein konsequentes Rauchverbot. Noch immer sterben in Bayern jährlich 500 Menschen an den Folgen des Passivrauchens.

Diese "Normalität", sich und anderen aufgrund einer oft lebenslangen Sucht Schaden zuzufügen, muss wieder enden. Jede "Lockerung" des Rauchverbots ist eine Verharmlosung des Rauchens. Das Rauchen in der Anwesenheit von Nichtrauchern ist eine Respektlosigkeit gegenüber der Gesundheit seiner Mitmenschen. Weshalb der Gesetzgeber hier mehr Toleranz aufbringen soll als beim Falschparken ist nicht nachvollziehbar.

Dienstag, 17. November 2009

Waters of Mars

Gestern gab es für mich wieder endlich mal wieder einen "Doctor Who"-Abend, und zwar mit dem November-Special "Waters of Mars".

Und auch diese Folge zeigte mir: Es ist einfach ein Jammer, dass die englische Kultserie "Doctor Who" in Deutschland so unbekannt ist und dass bislang nur die ersten zwei Staffeln auf deutsch vorliegen, obwohl das "Doctor Who"-Spin-Off "Torchwood" bislang sehr erfolgreich auf RTL2 lief und man hätte hoffen können, RTL2 würde sich daher auch der Urprungsserie annehmen. Außerdem zeigte mir diese Folge, dass die Engländer phantastisches, kinoreifes Science-Fiction-Fernsehen hinkriegen, während die Deutschen... Hach ja!

Zu dem "Doctor Who"-Special "Waters of Mars": Die Episode hatte eine grandiose Optik und Musik und war keine Sekunde langweilig. Die Mars-Kulissen waren umwerfend, sie gefielen mir besser als vieles, was ich bislang im Kino so an SF-Kulissen sah. Sie passten auch zu dem, was man so vom Doctor kennt. Schön waren auch viele Elemente, die an klassische Science Fiction anspielten, und dennoch modern wirkten.

Besonders eindrucksvoll war aber David Tennant. Nach den bisherigen Ereignissen und aufgrung der jüngsten Erlebnisse des Timelords erleben wir hier eine neue Seite des Doctors und damit auch eine neue Seite von David Tennant. Das Ende der Folge war schlicht großartig. Unglaublich stimmungsvoll, düster und vorausschauend auf das große Finale des zehnten Doctors, das Weihnachten kommen wird, und auf das ich mit nicht weniger Spannung warte als auf die letzte Lost-Season.

(David Tennant spielte in einer Aufführung der Royal Shakespeare Company an der Seite von Patrick Stewart den Hamlet. Dieses Aufführung erscheint im Januar 2010 auf DVD. Auch darauf freue ich mich schon riesig!)

Montag, 16. November 2009

Stargate Universe

Nachdem sich die aktuelle Science Fiction mehr und mehr Military-Geballer (Battlestar Galactica) oder albernem Stuss (der neue "Star Trek"-Film) verschreibt, war die achte Folge der ersten Staffel von "Stargate Universe" für mich ein einziges Highlight. Seit den Zeiten der "Next Generation"-Star-Trek-Serien kann ich mich nicht erinnern, ein so cleveres Stück Science Fiction in einer Serie gesehen zu haben. Es war die perfekte Verbindung aus Emotion und einer intelligenten SF-Idee. Und da "Stargate Universe" von Folge zu Folge besser wird, kann man wirklich hoffen, dass dies nicht ein einmaliger Ausrutscher nach oben war.

Donnerstag, 12. November 2009

Vom Glückspiel TV-Serie

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da wurden Serien zum Ende einer TV-Season abgesetzt. Heute geht scheinbar alles ein wenig schneller. Serien werden eingestellt, kaum dass sie begonnen haben. Da schreibe ich in meiner Rubrik in der "Space View" noch von der neuen Serie "Eastwick", kaum ist das Heft gedruckt und ausgeliefert (und wer mich mal in kurzen Hosen auf einem Motorrad sehen will, sollte sich die Nummer 4/09 holen!), hat man im Amiland die Serie auch schon wieder gestrichen.

Weniger überraschend kam das Ende von "Dollhouse". Hier muss man sich eher fragen, warum diese Serie überhaupt eine zweite Staffel gekriegt hat.

Irgendwie wird es langsam ein wenig frustrierend. Immer wieder springen Serien vorzeitig über die Klinge. Neue Serien zu beginnen ist ein Glückspiel. Der Einsatz ist die Zeit, die man als Zuschauer investiert. Bei einem Flop endet die Serie, ohne dass Story-Arcs abgeschlossen werden. Und die erfolgreichen Serien werden ausgepresst, bis nichts mehr an einstige Glanzzeiten erinnert. Was ist die Lösung? Serien nur noch auf DVD sehen?

Jedenfalls werden mir weder "Eastwick" noch "Dollhouse" abgehen. Mich ärgert mehr, dass ich überhaupt mir diesen Serien meine Zeit verplempert habe. Vielleicht sollte man sich doch lieber ein paar Serienklassiker auf DVD holen. Das weiß man wenigstens, was man hat.

Dienstag, 10. November 2009

Der Film, bei dem die Logik stillstand

Der Film "Der Tag, an dem die Erde stillstand" ist ein wunderbarer Filmklassiker, der auch heute nichts von seinem Reiz und seiner Spannung eingebüßt hat. Das Remake ist gar nicht mal so übel, auch wenn es die Logik mit Füßen tritt. Diesmal kommt ein Alien, um zu sagen, dass die Menschheit getötet werden müsse, um die Erde zu bewahren. Wozu aber kommt dann dieses Alien? Wozu landet es in New York? Was will es? Die Menschheit soll getötet werden. Fertig. Dafür muss man nicht erst noch herumstolzieren und kryptisch daherreden.

Das macht diesen Film - im Vergleich zum Original - zum reinen Blödsinn. Zum einigermaßen unterhaltsamen Blödsinn, aber eben halt Blödsinn. Es war offenbar nötig, das Script so zu verändern, denn irgendwer wollte wahrscheinlich ein paar Vernichtungsszenen haben, die im Original fehlten. Dass die Story des Films so dann aber nicht mehr funktioniert, wollte offenbar niemand hören.

Der Film ist nicht ganz schlecht. Jennifer Connelly und Kathy Bates geben sich redlich Mühe, dem Film ein bisschen Menschlichkeit zu einzuflößen. Ansonsten steht die Logik Kopf und wird mit viel Spezialeffekten zugeschaufelt.

Ne. Lieber ein zweites Mal das Original.

Freitag, 6. November 2009

V

Eine neue Serie in den USA: "V". Ein Remake einer Serie aus den 1980er Jahren. Eine Serie, die ich damals mit großer Spannung verfolgte. Das war damals, als ich noch nicht einmal Kabelfernsehen hatte und Fernseh-Science-Fiction für mich aussah wie die Classic-Serie.

Jetzt kommt die Remake-Serie von "V", die eindrucksvoll zeigt, wie sich das Fernsehen verändert hat. Interessant sind die Ähnlichkeiten mit "Flash Forward". Offenbar müssen Serien inzwischen mit großen Katastrophen-Szenen beginnen, während sich die Hauptfiguren gerade auf Terroristenjagd befinden.

Dennoch: Die erste Folge des "V"-Remakes macht Spaß. Die Darsteller sind gut, die außerirdische Bösewichtin Anna ist faszinierend, und es gibt einige nette Rätsel und Verschwörungselemente. Da bleibe ich in jedem Fall dran.

Donnerstag, 5. November 2009

Auf den Hund gekommen...

Als großer Liebhaber von "Doctor Who" musste ich mir natürlich auch das neueste Spin-Off ansehen: "K-9", eine australische Serie.

Die Serie spielt in einem futuristischen London des Jahres 2050. Hauptfigur ist K-9, der Roboterhund des Doctors, der in vielen Classic-Folgen zu sehen war. In der ersten Folge stolpert ein reichlich untalentierter, junger Darsteller mit einer noch viel untalentierteren jungen Darstellerin - gerade auf der Flucht vor bösen Polizisten, weil er irgendwie die Werbeanzeigen des bösen Regimes gehackt hat - ins Haus eines Professors, der gerade dabei ist, seine Familie aus irgendeiner Zeitdimension zu retten. Der Junge fällit über ein Stromkabel, so dass der Versuch misslingt.

Dann tauchen böse Aliens auf, greifen den Jungen an. Es folgt der Hund K9, der sich in die Luft sprengt, dabei die Aliens ausschaltet, wieder regeneriert, sein Gedächtnis verloren hat und mal den Jungen erkennt und mal nicht, so dass er ihn ab und zu umbringen will. Der Junge wird dann festgenommen und in eine Art Cyberraum gesperrt, wo er schließlich von K-9 befreit wird.

Das ist alles reichlich doof und fällt für mich unter die Kategorie: Man muss nicht alles anschauen, nur weil es entfernt mit "Doctor Who" zu tun hat.

Mittwoch, 4. November 2009

Unter dem Kreuz rechnet's sich besser

Es war 1973. Ein jüdischer Anwalt in Düsseldorf störte sich an einem Kruzifix, das gut sichtbar auf dem Richtertisch des Gerichtssaals aufgestellt war. Der Anwalt wollte wissen, warum dieses Kreuz da stehe. Der Richter konnte keine Verordnung oder sonstigen Grund benennen, seine Argumentation ging eher in Richtung: "So ist das halt in Deutschland." Daraufhin wollte der Anwalt das Kruzifix entfernt haben. Das Gericht weigerte sich. Der Anwalt ging vor das Verfassungsgericht. Dort war man der Meinung: So ist das überhaupt nicht in Deutschland. Das Verfassungsgericht entschied damals: Die Ausstattung von Gerichtssälen mit Kruzifixen ist ein "Widerspruch zur Pflicht des Staates zu religiös-weltanschaulicher Neutralität".

Dabei ging das Verfassungsgericht auch darauf ein, dass sicher einem Großteil der Bevölkerung das Kruzifix im Gerichtssaal vollkommen egal sei. Das spielte aber keine Rolle: "Dennoch muss anerkannt werden, dass sich einzelne Prozessbeteiligte durch den für sie unausweichlichen Zwang, entgegen eigenen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen "unter dem Kreuz" einen Rechtsstreit führen und die als Identifikation empfundene Ausstattung in einem rein weltlichen Lebensbereich tolerieren zu müssen, in ihrem Grundrecht aus Art. 4 Abs. 1 GG verletzt fühlen können." Das heißt zu Deutsch: Eigentlich hat das Kreuz doch in einem Gerichtssaal, in dem normalerweise ganz weltliche Dinge verhandelt werden, überhaupt nichts verloren.

Das war vor 36 Jahren.

Vor einigen Jahren hat nun ein italienisches Kassationsgerichts entschieden, dass Kreuze in Wahlbüros gegen die religiöse Neutralität des Staates verstoßen. Solange es politische Parteien gibt, die sich als "christlich" bezeichnen, hat das Kreuz nicht mehr nur eine religiöse, sondern auch eine politische Symbolkraft. Dass dies in einem zur Neutralität verpflichteten Wahlbüro nichts verloren hat, haben sogar italienische Richter erkannt.

Bleibt die Frage: Kruzifixe im Klassenzimmer. Den Ort, in dem sich junge und formbare Menschen viele Jahre ihres Lebens laut Gesetz aufhalten müssen. Und nach wie vor ist es mir vollkommen rätselhaft, wieso es über dieses Thema überhaupt noch eine Debatte geben kann.

In Bayern gibt es inzwischen diese Debatte. 1995 hatte das Verfassungsgericht ein bayerisches Gesetz für verfassungswidrig erklärt, das Kruzifixe in Klassenzimmern zwingend und verpflichtend vorschrieb. Das Verfassungsgericht hatte sich damals nicht dagegen verwehrt, dass überhaupt Kruzifixe hingen (auch wenn dies in den Medien immer wieder so dargestellt wurde), sondern dass das bayerische Gesetz das Aufhängen der Kreuze so kategorisch vorschrieb. Inzwischen gibt es ein neues Gesetz, das allerdings nicht viel geändert hat. Nun können Schüler dem Kruzifix widersprechen. Ob es dann aber hängen bleibt oder nicht, entscheidet allein der Schulleiter nach freiem Ermessen.

In Italien wiederum gibt es dieses Ermessen nicht. Noch 2002 hat die Erziehungsministerin in einem Schreiben die Schulleiter angewiesen, Kruzifixe auch im Konfliktfall nicht abzuhängen. Als eine aus Finnland stammende Italienerin sich gegen das Kruzifix wehrte, weil sie ihre Kinder in einem Umfeld "frei von Religionen" unterrichtet wissen wollte, wurde dies abgelehnt. Das Gericht urteilte sogar mit einer besonders dreisten Argumentationslogik. Man behauptete, das Kruzifix sei ja ohnehin längst nicht mehr so religiös wie immer behauptet. Vielmehr sei es "Symbol der italienischen Geschichte, Kultur und Identität. Damit sei es auch ein Symbol der Prinzipien von Gleichheit, Freiheit und Toleranz sowie der Trennung von Kirche und Staat." Das Kruzifix in einer staatlichen Schule als Zeichen der Trennung von Kirche und Staat? Gut, als Symbol der italienischen Geschichte könnte das Kruzifix gut herhalten. Das Gesetz, welches Kruzifixe zwingend in Italiens Schulen und Gesichtssälen vorschreibt, ist nämlich von 1924, stammt also aus der Regierungszeit Mussolinis.

Es wundert mich nicht, dass die sieben Richter des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte einstimmig urteilten: Solange die Schüler aufgrund der Schulpflicht gezwungenermaßen eine Schule besuchen, müssen sie vor staatlichen Glaubensbekundungen geschützt werden. Vielleicht sogar gerade in Italien. Dass der Vatikan und bayerische CSU-Politiker die nun bröckelnde Indoktrinierung junger Menschen mit wenig Begeisterung kommentieren, ist klar.

Sonntag, 1. November 2009

Verarschen lass ich mich nicht

Damit wir uns Recht verstehen: Ich mag "Flash Forward". Und ich werde die Serie weiter verfolgen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich von der Serie verarscht werde. Hier schimmern mir zu viele Tricks durch. Daher habe ich mal ein paar Verarsch-Regeln aufgestellt, mit denen Serienmacher ihre Zuschauer gerne für blöd verkaufen.

1. Viele Figuren mit wenig Story.

Wir hatten es bei "Heroes". Und wir haben es bei "Flash Forward". Sehr viele Figuren mit jeweils sehr wenig Story. Man braucht nicht viel Story, weil das Geschehen dauernd zwischen den Charakteren wechselt. Da fällt gar nicht mehr groß auf, dass nicht viel passiert. Das führt uns zu Punkt 2:

2. Wiederholung

Bei sehr vielen Figuren kann man Dialoge immer und immer wieder wiederholen. Ob ein Vater nun seiner Tochter zum 100ten Mal erklärt, dass man Superkräfte verheimlichen soll, oder ob uns bei "Flash Forward" zum hundertsten Mal gezeigt wird, wie Olivia zu Simcoe "Hello Darling" sagt... So erzählt man keine Story, auch wenn man durch heutige Schnitttechnik und Wackelkamere schnell so tun kann, als würde was passieren.

3. 30 Stunden vorher

Ich kann es nicht mehr sehen. Fast jede Serie beginnt inzwischen mit irgendeinem Highlight und zeigt uns dann: "30 Stunden vorher". Sorry, nur weil ihr keinen starken Anfang habt, könnt ihr ihn euch nicht einfach für den Showdown ausleihen. Das macht es nicht spannend.

4. Unfairer Cliffhanger


Sorry, aber was uns heute teilweise in Serien aufgetischt wird, spottet jedem alten Filmserial! In der fünften "Flashforward"-Folge saßen alle im gleichen Auto, während es explodierte. Und dann sieht man alle unverletzt vor dem Auto??? Und die Macher hoffen auf den doofen Zuschauer, der denkt: Hab ich da was nicht mitgekriegt? Und dann gibt es einen heftigen Schusswechsel, damit den Rest das Kurzzeitgedächtnis erledigt. No way, Leute!

5. Wie Du ja weißt: Deine Schwester ist tot und wir beide haben gestern ein paar Leute ermordet


Okay, ich weiß, es ist immer schwer, Infos in einen Dialog zu verpacken. Dafür gibt es die schönen "As you know"-Sätze. "Wie Sie ja wissen...". Figuren sagen sich Dinge, die sie selbst wissen, und durch die Floskel "wie Sie ja wissen" scheint alles okay zu sein. "Babylon 5" war voll davon und trieb mich damit in den Wahnsinn. Man hat kein Vertrauen in die Intelligenz der Zuschauer. Bei "Lost" tut man das nicht. Sa sagt Sawyer zu Kate: "Du bist naiv, wenn Du denkst, auf dem Festland erwartet dich was anderes als Handschellen." Da wird nichts erklärt. Da gibt eben es kein "wie du ja weiß, wirst du dort wegen Mordes gesucht". Nicht so "Flash Forward". "Du musst mit mir reden. Jetzt, da wir für das größte Deaster in der Geschichte der Menschheit verantwortlich sind." Ahhh!!! Das soll wohl heißen, die beiden haben was mit dem Flashforward zu tun!!! Ahhh!!! Das hätten wir auf subtilere Weise sicher nicht begriffen.

6. Wir haben den Plan, demnächst einen Plan zu haben, von dem wir sagen, wir hatten ihn von Anfang an


Eine gute Geschichte braucht wahrscheinlich keinen Plan. Ein genialer Schriftsteller braucht ihn vielleicht auch nicht. Aber eine Serie, die mit den Zeiten spielt und in der es um ein Element der Zukunft geht, sollte wohl einen haben. Vor allem, wenn sie so tut, als hätte sie einen. Die Zylonen hatten ja angeblich beim Galactica-Remake einen Plan. Dass die Macher nie einen hatten, bewies nun der völlig überflüssige Galactica-Film "The Plan". Wenn immer wieder die gleichen, völlig nichtssagenden Floskeln kommen ("Du wirst verstehen", "Es liegen keine glücklichen Tage mehr vor uns", "Rette die Chearleaderin und damit die Welt"), dann sagt mir das nur: Leute, ihr habt im Leben keinen Plan!

7. Kein Lost

"Lost" ist genial. Unerreicht. Skurril. Völlig neuartig. Unberechenbar. Der Beweis, wie es geht. Wie Mythologie und Figuren gleich wichtig sein können. Das wird sich so bald nicht wiederholen lassen. Nur: Dann tut es auch nicht. Ködert mich nicht als "Lost"-Fan und setzt mir dann unausgegorenes Zeug vor. Man kann die Form eines Flugzeugs mit Legosteinen nachbauen. Fliegen tut es dennoch nicht. "Flash Forward" und "Heroes" haben sich das "Lost"-Publikum ausgesucht. Erwartet bei einer so hohen Messlatte keine Nachsicht!