So, jetzt melde ich mich mal wieder. Und zwar mit der Nachricht, dass "24" mit der aktuellen Season enden wird. Die Macher gaben zu, dass ihnen nichts mehr einfällt. Ein Geständnis, das nicht nötig war, die Beweislage war längst eindeutig. Zu oft wurden die USA nun schon von Nuklearsprengköpfen oder Giftgasflaschen bedroht, die von allen möglichen Superterroristen aus verschiedenen Nationalitäten kamen.
Die Gegner kamen bei "24" aus England, Russland, Deutschland und waren gerne auch fundamentalistische Moslems. Es gab bereits Atombomben in Los Angeles und abgeschossene Air Force One-Maschinen. Was James Bond für die Generation des Kalten Krieges war, das ist nun Jack Bauer für die Welt der Terroranschläge. Jack ist weitaus spießiger als Bond. War Bond ein Frauenheld, so machte man aus Jack einen Familienvater, der so gut wie nie lächelt und schon gar nicht flirtet.
Denn das ist es, was die Serie so einzigartig machte: Der völlige Verzicht auf Verschnaufpausen, auf ruhige Phasen, wie man sie normalerweise aus allen Serien oder Filmen kennt. Ein Tag in Jack Bauers Leben beginnt dramatisch und endet so. Ständig tickt die Uhr, jeder Bedrohung muss umgehend eine noch schlimmere folgen, jede Anspannung wird durch eine neue ersetzt. Das ist so absurd wie faszinierend, aber es führt eben zwangsläufig zur Wiederkehr des Gleichen.
Inzwischen hat sich das Fernsehen weiterentwickelt. Es gibt Serien, die nicht weniger spannend als "24" sind. Aber den Adrenalinkick der ersten zwei Seasons, der damals die Zuschauer völlig unvorbereitet traf, ist zu Recht Kult geworden. Und dafür sollte man "24" in Erinnerung behalten.
Sonntag, 28. März 2010
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Hallo, Thomas,
AntwortenLöschenda stimme ich Dir gern zu. Irgendwie schade, daß es vorbei ist, aber im Prinzip ist alles erzählt. Spannender als die ersten vier , fünf Staffeln geht einfach nicht.
Vielleicht ist Jack Bauer aber auch ein wenig Opfer der "Obamania" geworden... er passte doch etwas besser ins "Bush-Land".
Für mich eine der besten und innovativsten Serien, die jemals geschrieben wurden. Jack, wir sehen uns im Kino!!!
Viele Grüße, Achim