Die aktuelle Oscar-Verleihung erfreut. Anstatt einem geradlinigen Kommerzfilm wie "Avatar" die wichtigste Trophäe für die Kategorie "Bester Film" zu überreichen, ging der Oscar an den Film "Tödliches Kommando - The Hurt Locker". Ein Film, der sich nicht für ein simples "Gut und böse"-Schema interessiert, sondern den Menschen als Individuum darstellt.
Der Rest: Nun ja. Sandra Bullock kriegte ihren Oscar für "The Blind Side", einen Film, den ich mir dann ansehe, wenn ich irgendeine ganz sicher geglaubte Wette verliere. Jeff Bridges hatte auch noch keinen Oscar, in seinem Fall zu Unrecht, gut also, dass er nun endlich einen gekriegt hat. Hätte Christoph Waltz für seine Rolle in "Inglourious Basterds" keinen Oscar erhalten, der Skandal wäre riesig gewesen. Also auch hier: Völlig verdient. Schade, dass "Inglourious Basterds" ansonsten leer ausging.
Ansonsten wird die Verschleierungstaktik Hollywoods - einmal im Jahr so tun zu müssen, als habe man immer noch großartige Filme und Stars von echtem Kaliber vorzuweisen - immer durchschaubarer. Entsprechend langweilig wirkt auch das, was man über diese witzlose Pflichtveranstaltung zu lesen kriegt. Doch wie soll eine Feier auch origineller sein als das aktuelle Kinoniveau? Hollywood ist im Moment in einer künstlerischen Krise, die echten Innovationen finden im Moment bei TV-Serien und nicht auf der großen Leinwand statt. Mehr als mit 3D und überteuerten Preisen den Umsatzschwund aufzufangen, fällt Hollywood im Moment nicht ein. Die Filmindustrie kreiert keine Stars mehr, sondern nur noch talentlose Promis, deren Schauspielkunst gerade mal für eine Daily Soap reichen würde. Die, die heutzutage das Niveau noch einigermaßen hoch halten, sind fast ausschließlich gealterte Stars aus anderen Jahrzehnten. Das Credo der Hollywood-Bosse scheint zu sein, dass heutzutage das Budget eines Film umgekehrt proportional zum Niveau des Streifens zu sein hat. "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" konnte sich ein hohes Niveau leisten, immerhin hat dieser Film nur 15 Millionen Dollar gekostet. Das sind etwa fünf Prozent des "Avatar"-Budgets.
BTW: Den Oscar für den besten Sountrack erhielt Michael Giacchino für den Film "Oben". Michael Giacchino hat unter anderem auch den Soundtrack zur Serie "Lost" komponiert.
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