Freitag, 2. Juli 2010

Hust

Kellnerinnen und Kellner tragen von allen Berufen das größte Risiko, an Krebs zu erkranken. Kein Wunder. In dem berühmten blauen Qualm, der beim Verkohlen von Zigaretten entsteht, befindet sich ein verheerendes Gemisch von Giftstoffen mit einer ganzen Reihe von hoch krebserregenden Substanzen, die zugleich die Gefahr von Herzinfarkten erhöhen.

Im Moment planen die Gegner der rauchfreien Gastronomie in Bayern weitere Lockerungen. Am 16. September 2009 hatten sich Vertreter des bayerischen Umweltministeriums mit Repräsentanten des "Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur" darauf geeinigt, dass Gastwirte in Zukunft auch den Schankraum zum Nebenraum deklarieren dürfen, damit dort wieder geraucht werden kann. Auch will man Lüftungsanlagen als "technischen Nichtraucherschutz" gelten lassen (sog. Innovationsklausel). In Gaststätten, in denen eine Lüftungsanlage installiert ist, dürfte dann wieder geraucht werden.

Das heißt: Wenn der Volksentscheid am 4. Juli scheitert, wird sich nicht nur nichts bessern, wahrscheinlich wird in vielen Gaststätten, die im Moment noch rauchfrei sind, bald wieder giftiger Qualm die Gesundheit von Angestellten und Gästen angreifen.

Natürlich kämpft die Tabak-Lobby massiv gegen die frische Luft. Daher - vor allem auf dem Land - die unzähligen Plakate mit dem Hinweis: "Bayern sagt Nein! Aktionsbündnisses für Freiheit & Toleranz". Freiheit wohl nicht für all die Beschäftigten, die in diversen Lokalen arbeiten und Tag für Tag den giftigen Qualm einatmen müssen. Und ganz sicher auch keine Toleranz gegenüber denen, die in rauchfreier Umgebung ein Bier trinken wollen.

Dennoch hoffe ich darauf, dass die Vernunft endlich siegt, weil die Mehrheit rauchfreie Gaststätten, rauchfreie Bars und Kneipen, rauchfreie Cafés, rauchfreie Diskotheken und rauchfreie Festzelte will, und zwar klar geregelt und ohne willkürliche Ausnahmen.

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