Sonntag, 26. Juli 2009

Wanted

Gestern war mal wieder ein Action-Heimkinoabend für mich angesagt. Diesmal war es der Film "Wanted". Darin geht es um einen schüchternen Sachbearbeiter namens Wesley, der erfährt, dass sein Vater einer Bruderschaft angehörte und vor kurzem ermordet wurde.

Der Film basiert auf einem Comic von Mark Millar, was man dem völlig überdrehten Streifen anmerkt. Ins Schwarze trifft daher eine Kritik von Rainer Gansera, die am 4.9.2008 in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG stand: "Pures Vergnügen, weil pures Fantasma. Im Milieu und mit den knalligen Mitteln eines Blockbusters gelingt Bekmambetov das, was die Surrealisten experimentell suchten: entfesselt ausschweifende und ironisch zelebrierte Traumlogik." Recht geben muss man auch einer am gleichen Tag erschienenen Kritik auf SPIEGEL ONLINE, der den Film als "hysterische, obszön unterhaltsame Schwächlingsphantasie" beschreibt.

"Wanted" lebt übrigens von dem Hauptdarsteller James McAvoy, der mir bereits in dem (absolut sehenswerten) Film "Abbitte" sehr gut gefallen hat. Ursprünglich suchten die Macher nach einem großen Muskelprotz, doch dann erkannte jemand, dass ein Film wie "Spider-Man" vor allem deshalb funktioniert, weil Tobey Maguire eben gerade nicht wie der klassische Held aussieht. Angeblich riefen die Produzenten ihn ein Jahr nach dem Casting (!!!) an und meinten: "Du warst der Kleinste und Schwächste der gecasteten Schauspieler, du kriegst die Rolle!"

Auf Angelina Jolie mit ihren wieder mal echt dicken Lippen hätte ich allerdings auch verzichten können. Vielleicht war diese Kunstfrau ja sogar ein guter Kontrast zum sehr natürlichen James McAvoy.

Wieder einmal besticht die Blu-ray mit ihren grandiosen Bildern. Auch sehr schön: Die Blu-ray hat ein Wendecover. Man kann also auch ein Cover ohne das neuerdings idiotisch großflächige Altersfreigabe-Logo genießen. (Hoffentlich ist das bald bei allen Blu-rays üblich.) Gedreht wurde der Film in Chicago, Prag und Budapest, was optisch gut ausgereizt wurde. Und selbst der etwas herablassende Kritiker aus SPIEGEL ONLINE musste am Ende zugeben: "Wanted ist eher ein Film für den einen Abend. Aber einen richtig guten immerhin."

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