Dienstag, 21. September 2010

Überflüssig

"The Expendables" ist ein klassischer Actionfilm, mit einem eindimensionalen Bösewicht, rauen Kerlen, endloser Haudrauf- und Baller-Action, brummenden Motorrädern, Auto- und Flugzeug-Stunts, einem fiktiven Bananenstaat und einer gehörigen Portion Brutalität.

Das Problem ist nur: Inzwischen funktionieren fast alle Actionfilme nach dieser Schablone. Und selbst TV-Serien wie "24" bedienen sich dieser Zutaten.

Hier sehen wir erneut Stallone, Dolph Lundgren und Actionhelden wie Jet Li in den Rollen von gestern. Nur ist das Kino von gestern zugleich das Kino von heute, was wohl erklärt, weshalb dieser Film so erfolgreich läuft.

In "Der Spiegel" schreibt ein Rezensent, "The Expendables" sei ein "selbstreflexiver Film". Gerade dieses "Selbstreflexive" kam mir jedoch zu kurz. Natürlich kann man in den Sprüchen von Stallone und Co auch Kommentare über den eigenen Werdegang herauslesen, doch so gelungen wie in einer kurzen Szene, in der Stallone, Schwarzeneggar und Bruce Willis zusammen auftreten, ist das im Film nur selten. Stattdessen versuchte Stallone krampfhaft, dem Drehbuch immer mehr Schichten aufzudrücken, ohne dabei konsequent zu bleiben. Eine Schicht Selbstreflexion, dann eine Schicht Sozialkritik, dann eine Schicht Nostalgie...

Doch am Ende sind diese Schichten doch zu dünn, um diesem Film die herausragende Stellung zu verleihen, die er hätte haben können. Denn gerade das, was zum Beispiel ein Clint Eastwood grandios zellebriert - nämlich das Spiel mit der eigenen Legende - gelingt diesem Film nur in wenigen Ansätzen.

Letztlich gelang es Stallone in seinem jüngsten Rambo-Film und dem sechsten Teil der "Rocky"-Reihe viel besser, den selbst erschaffenen Charakter zu reflektieren und daher auf eine neue Ebene zu heben.

Am Ende bleibt daher doch nur ein reiner Schmarrenfilm mit hektisch geschnittene Kampf- und Actionszenen. Dagegen wäre nichts zu sagen, hätte man nicht das Gefühl, dass es im Kino zur Zeit gerade an solchen Filmen nicht mangelt.

1 Kommentar:

  1. Ich hab mich amüsiert. Trotzdem trauere ich den verpatzten Chancen nach. Der Film betreibt nämlich Etikettenschwindel. Er war nämlich als eine Art Abgesang der 80er Jahre Helden angekündigt. Das Problem ist, dass ein Großteil dieser Helden leider nicht verpflichtet werden konnte.
    Jean Claude Van Damme und Steavan Seagal wollten nicht.Chuck Norris wurde anscheinend vergessen.
    Stattdessen bekommen wir Terry Crews und Randy Couture. Das war wohl die zweite Liga, da Stallone ja auf irgend jemanden zurückgreifen musste, der ein bisschen Macho-haft wirkt.
    Letztendlich ist es "nur" ein spassiger B-Action Movie geworden.
    Da hätte aber mehr drin sein können. Ich hoffe auf Teil 2. Und das Norris, Seagal, und Van Damme wenigstens in diesem dann mitmachen werden.

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