Montag, 10. September 2012

Rauchen mit Ekel

Der Mensch neigt zum Wahnsinn und pervertiert damit jede im Ansatz gute und richtige Idee. Das ist die Erkenntnis, auf die am Ende immer wieder alles hinausläuft.

Lange hat es gedauert, bis die Gefahren des Rauchens und Passivrauchens erkannt und eingestanden wurden. Es gab viele Widerstände, um begreiflich zu machen, dass es für Nichtraucher unzumutbar ist, wenn sie sich als Bedienungen oder Gäste in Lokalen befinden und dem Rauch ausgeliefert sind, den Raucher mit ihren Zigaretten erzeugen.

Doch nun scheint man in kollektive Hysterie zu verfallen, wenn man die Pläne betrachtet, die im Moment angeblich in Brüssel ausgeheckt werden. Einheitliche Zigarettenschachteln, das Verbot von Zusätzen wie Mentol, abschreckende Bilder von typischen Raucherkrankheiten auf den Schachteln – und zwar neben den übergroßen "Warnungen", die dort ohnehin schon angebracht sind.

Geht es hier wirklich noch um den "Schutz" von Rauchern und Nichtrauchern? Oder geht es darum, den Rauchern endgültig den Spaß am Rauchen zu vermiesen, ihnen ein derart schlechtes Gewissen einzureden und ihnen so viel Panik zu machen, dass sie allein deshalb wahrscheinlich doppelt so viel rauchen, um sich zu beruhigen.

Aber man denkt dabei ja nur an das Wohl der Menschen, nicht wahr? Doch man stelle sich vor, dieses Beispiel würde Schule machen? Neben jedem Lenkrad im Auto müsste man Bilder von haarsträubenden Verkehrsunfällen anbringen. Auf jeder Sektflasche müssten Bilder von Alkohol-Lebern pranken. Auf Feuerwerkskörpern sollte man verunstaltete Patienten zeigen, welche zu leichtsinnig mit den gekauften Böllern umgingen. Gleiches gilt dann freilich für Grillanzünder, Abflussreiniger oder Bügeleisen.

Am Ende leben wir dann in einer Welt der wohlmeinenden Abschreckung, bis niemand mehr unbeschwert irgendetwas tun kann, das potenzielle Gefahren birgt.

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