Dienstag, 8. September 2009

Die Urlaubsdiät Teil 6 - Dinner Cancelling

In den letzten Wochen habe ich einiges an Fett verloren. Man könnte es als "schnelle Diät" bezeichnen. Dem ging aber ein zweijähriges, regelmäßiges Muskeltraining voraus. Erst mussten die Öfen gebaut werden. Unterstützt von einer Eiweiß- und kohlenhydratreichen, aber fettarmen Ernährung.

Nun aber ging es ans Abnehmen. Abnehmen ist für den Körper Stress. Die körpereigene Cortisolausschüttung steigt.

Muskeln hingegen bekommen der Psyche. Es werden Endorphine ausgeschüttet. Das Nervenkostum wird besser. Durch Muskeln wappnet sich der Körper also auch psychisch auf den Fettverlust.

In den letzten Wochen begann ich, durch Joggen allmählich die Fettverbrennung weiter anzukurbeln. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Fett verbrennt der Körper den ganzen Tag. Vor allem nachts. Doch durch Ausdauersport kann die Fettverbrennung motiviert werden. Das Prinzip des Dinner-Cancelling half mir bei der Fettverbrennung in der Nacht. In der Nacht sorgt eine leichte Unterzuckerung des Körpers dafür, dass der Körper in den Zustand der Apoptose kommt. Dadurch werden schadhafte Zellen im Körper vernichtet. (Daher soll regelmäßiges Dinner-Cancelling so zweimal die Woche auch vorbeugend gegen Krebs wirken. Aber auch hier gilt Vorsicht: Der Verzicht aufs Abendessen bedeutet ebenfalls Stress für Körper und Psyche!)

Außerdem werden durch das abendliche Fasten vermehrt Heat Shock-Proteine gebildet, welche die Eiweißbausteine im Körper verbessern. Zudem werden nachts im Unterzucker zwei Hormone ausgeschüttet. Das Melatonin und das Wachstumshormon Somatropin. Das Somatropin wird vor allem nach Mitternacht ausgeschüttet. Man kann die Somatropin-Produktion steigern, wenn der der Magen zu dieser Zeit wenig verdaut. Gleiches gilt für das Melatonin. Beide Hormone sorgen für eine Zellverjüngung und eine erhöhte Fettverbrennung.

Daher gab es nach dem Mittagessen nur noch einen Nachmittagssnack (meist Obst) und dann nur noch Eiweißshakes. Diese waren nötig, um den (unvermeidlichen) Verlust von Muskelmasse zu bremsen. Die Diätphase war relativ kurz, viel kürzer als die Muskelaufbauphase, aber sehr wirksam. Es waren Ergebnisse, die auch der Spiegel gezeigt hat. Eine Waage habe ich dafür nicht gebraucht.

Viele fühlen sich bei Diäten schlapp. Klar, der Körper reduziert den Kalorienverbrauch. Die Körpertemperatur sinkt leicht. Die Hände werden kalt. Und trotz milder Temperaturen wickeln sich die Leute, die Diät halten, gerne in dicke Wolljacken. Ein sicheres Zeichen, dass nicht Fett, sondern Muskulatur abgebaut wird. Das Gesicht wird faltig und blass. Die Libido ist ganz weg. Die Psyche ist im Keller, die Leute werden lustlos und gestikulieren kaum noch. Es wird alles vermieden, bei dem der Körper auf natürliche Weise Kalorien verbraucht.

Nichts davon war bei meiner Methode zu spüren. Seit ich Muskeltraining mache, kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal bei mildem Wetter gefroren habe. Kalte Hände oder Füße kenne ich nicht mehr. Die Diäterfolge waren enorm, aber die typischen Folgen wie die blasse und faltige Gesichtshaut blieben aus.

Ich kann mich nur wiederholen: Es lebe der Muskel!!!

Also: Erst Muskelaufbau und dann - wenn es denn sein muss - Fettverbrennung. Beim Muskelaufbau sollte man essen, worauf man Lust hat. Natürlich ist auch ein Muskeltraining kein Freibrief dafür, riesige Kalorienmengen in sich hineinzustopfen. Aber die stets gepriesene Mäßigung ist auch nicht angesagt. Klingt doch machbar, oder?

Den (völlig überflüssigen und allein aus optischen Gründen angestrebten) Fettabbau erreicht man durch Ausdauersport, moderates Essen und abends möglichst wenig Kohlenhydrate.

Für mich der einzige erfolgreiche Weg, wirklich Fett loszuwerden.

Einen Nachtrag muss ich noch machen: Wenn Du das große Glück hast, männlich und unter 27 Jahre alt zu sein, dann kann ich sagen: Dein Körper ist ohnehin noch in der Muskelaufbauphase und produziert sehr viele Wachstumshormone. Du wirst daher mit Ausdauersport gleich große Erfolge erzielen, ohne übermäßig Muskelmasse zu verlieren. Ich habe im Alter von 25 auch mit reduzierter Ernährung und viel Radfahren sehr viele Kilos verloren. Etwas später begann ich mit einem Muskeltraining. Den einzigen Fehler, den ich damals gemacht habe, war, nach zwei Jahren aufzuhören.

Die Vorteile des Muskeltrainings gelten eindeutig für jedes Alter. Je jünger, je leichter baut man Muskeln auf.

Hier noch ein paar Buchtipps zu den Themen Muskeln und Abnehmen:

KFZ-Diät: Genussvoll essen und abnehmen. Kohlenhydrate - Fette - Zwischenmahlzeiten
Anleitung zum Dickwerden. Aufspecken durch Diät.
forever young - Das Muskelbuch
Der neue Muskel-Guide: Gezieltes Krafttraining - Anatomie

2 Kommentare:

  1. Also, wenn dein ganzer Körper in den "Zustand der Apoptose" gelangt wäre, würdest du bestimmt kein Blog mehr schreiben: http://de.wikipedia/apoptose

    /Wissenschaftler-Schlaumeierei

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