Natürlich habe ich mich als "Dallas"-Fan riesig auf die neue Serie gefreut. Und natürlich war ich auch skeptisch. Die zwei TV-Filme, die man der Serie einst hinterherschob, waren schlichtweg grausig gewesen. Einen Serienkult wie "Dallas" wieder auferstehen zu lassen, beinhaltet so viele Fallstricke und Gefahren, dass es gründlich in die Hose gehen kann.
Ich glaube, selten hat mich im TV etwas so positiv überrascht wie das "Dallas"-Spin-Off. Die Serie lebt vom Ruf des Alten und nutzt es als Fundament, um darauf aufzubauen. Zugleich widerstanden die Autoren der großen Versuchung, die Figuren von einst als plumpe Klischee-Bilder zu missbrauchen. Die Charaktere wirken wieder so vielschichtig und plastisch wie einst in den Anfängen von "Dallas". Modernisiert wurde das, was moderne Serien im Vergleich zu früher tatsächlich auszeichnet: Das höhere Erzähltempo, die verschlungeneren Story-Pfade, der Mut zu Überraschungen.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt "Dallas" eine Soap. Aber eben eine, die sich daran erinnert, dass "Dallas" eben nicht stets der alberne Quatsch war, bei dem auch mal eine ganze Season geträumt wurde, sondern eine Serie, die Themen wie Erbkrankheiten und Brustkrebs ins Fernsehen brachte und die es wagte, moralische Grautöne anzuschlagen.
Die neue "Dallas"-Serie hat das Erzähltempo von "Desperate Housewives", die Ernsthaftigkeit von "Six Feet Under" und den Charme und Witz der alten Serie. Die Serie macht alles richtig und ist eine Qualitäts-Soap durch und durch. Nächste Woche läuft in den USA bereits das Finale der ersten Staffel, die traditionsgemäß mit einem Cliffhanger enden soll. Zum Glück geht es danach bereits im Januar 2013 weiter.
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